Ursula ist eine frisch gebackene Pensionärin aus Appenzell. Sie sitzt am Tisch am Erzählcafé, im Hintergrund ist die Gruppe in ein Gespräch vertieft.
Ursula (65) wohnt in Appenzell. Sie war zum ersten Mal an einem Erzählcafé (Foto: Anna-Tina Eberhard).

Ursula ist eine junggebliebene Pensionärin aus Appenzell. Mit ihrem blonden Pagenkopf und dem ansteckenden Lachen integriert sie sich sofort in die Gruppe, die sich an einem Sonntagmorgen im St.Galler Kaffeehaus trifft. Im Interview spricht sie über ihre erste Erfahrung an einem Erzählcafé.

 

Was hat dich ans Erzählcafé geführt?

Ursula: Meine Tochter hat die neue Webseite für das Netzwerk Erzählcafé konzipiert. Als sie für das Fotoshooting Modelle suchte, hat sie mich gefragt. Ihre Idee war, dass ich mit meiner Freundin Eveline teilnehme und die «etwas reifere Generation» vertrete.

Wie war eure Erfahrung? 

Wir sind an diesem Februarmorgen ein bisschen nervös nach St.Gallen gefahren. Einerseits waren wir gespannt, was uns erwartet, andererseits habe ich insgeheim gehofft, dass ich nichts sagen muss.

Und hast du dann doch etwas erzählt?

Ich habe zugehört, was die anderen zum «Thema Sonntagsausflug mit Freunden» erzählt haben. Als schliesslich alle mich anschauten, sagte ich: «Also, ich bin jetzt frisch pensioniert. Am Sonntag bleiben mein Mann und ich eigentlich immer zu Hause und kochen für unsere Kinder. Aber an allen anderen Tagen der Woche zieht es uns nach draussen.» Alle haben gelacht!

Würdest du wieder an ein Erzählcafé gehen?

Ja, das Erzählcafé hat einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Es waren wirklich tolle Leute dabei und mir ist das Gespräch beim Einschlafen nochmals durch den Kopf gegangen. Es war ein ungewöhnlicher Tag, nämlich ein Sonntagsausflug mit meiner Freundin Eveline in die Stadt (lacht)!

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